Bei der Aufstellungsarbeit werden Dynamiken und Beziehungen innerhalb eines bestehenden Systems sichtbar gemacht. In Anlehnung an die Systemtheorie wird unterstellt, dass innerhalb von Systemen bestimmte Ordnungen herrschen und sich die einzelnen Bestandteile bzw. Elemente gegenseitig beeinflussen und miteinander in Wechselwirkung stehen. Die Austellungsarbeit ist auch unter den Begriffen „Systemische Aufstellung“ oder „System-Aufstellung“ bekannt.
Grundsätzlich ist ein System um Ausgleich bemüht. Deshalb verändern sich System-Elemente, sobald sich ein Element verändert. Durch eine Aufstellungsarbeit können diese wechselseitigen Einflüsse sichtbar gemacht werden. Ziel ist es, mögliches Konfliktpotenzial und Blockaden aufzuzeigen, vorhandene Ressourcen zu erkennen und Lösungsansätze zu finden.
Bei Familienaufstellungen werden die Mitglieder eines Familiensystems meist vom sog. Aufsteller intuitiv im Raum aufgestellt und miteinander in Beziehung gesetzt. Dadurch kann der gegenseitige Einfluss, den die Familienmitglieder aufeinander haben, visualisiert werden und Muster innerhalb dieses Systems bewusst gemacht werden.
Familienaufstellungen finden meist in Gruppen von zehn bis max. zwanzig Personen statt. Der Therapeut befragt den sog. Aufsteller zu seinem Anliegen, seinem Herkunfts- oder Gegenwartssystem. Der Aufsteller wählt nun stellvertretend für sich und später auch für Mitglieder des Familiensystem sog. Stellvertreter aus und positioniert diese intuitiv im Raum. Im sog. Erstbild zeigt sich die unterbewusste Ist-Situation aus dem Empfinden des Aufstellers. Dabei wird unterstellt, dass das Anliegen und die daraus folgende Symptomatik in einem loyalem Bezug zu einzelnen Familienmitgliedern sowie durch Verstrickungen mit deren Schicksalen begründet ist.
Durch gezielte Interventionen wie z. B. Sprechen von lösenden Sätzen und Verändern von Positionen und dadurch Beziehungen zwischen einzelnen Familienmitgliedern, kann meist erreicht werden, dass sich die Stellvertreter zunehmend entlastet fühlen. Die Aufstellungsarbeit ist zu Ende, wenn alle in der Aufstellungsarbeit beteiligten Personen bestätigen, dass sie im Vergleich zum Erstbild eine deutliche Entlastung wahrnehmen.